12 Grad, 15 Grad oder doch 20 Grad?
Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sind ein immer wieder heißt diskutiertes Thema, welches nicht nur in der Rennsaison ins Gewicht fällt.
Wie jeder Hundebesitzer wissen sollte, können Hunde ihre Temperatur nicht so einfach wie wir Menschen regulieren. Die Gefahr eines hitzebedingten Kollapses bzw. einer Überhitzung ist bei Hunden besonders hoch. Da Hunde von Natur aus eine höhere Körpertemperatur als Menschenhaben und nur über ihre Pfotenballen schwitzen, erfolgt der Großteil ihrer Wärmeregulation über das Hecheln.
Gerade im Zughundesport, wo wir meist mit sehr triebigen Hunden arbeiten, die sich selbst nicht ausreichend zurück- und aus der Arbeit herausnehmen “können”, ist die Gefahr einer Überhitzung schnell gegeben. Viele Musher und Sportler merken erst nach Trainingsende oder Zieleinfahrt, dass ihre Hunde bereits deutlich überhitzt sind und das Trainingspensum, die Intensität, Umweltbedingungen, etc. nicht den Temperaturen angepasst waren.
Dann kommen wir neben der Temperatur auch noch zum nächsten Problem – die Luftfeuchtigkeit. Bereits ab einer Luftfeuchtigkeit von 80 % kann kaum noch Feuchtigkeit verdampfen. Wenn Sporthund dann noch durch Muskelarbeit zusätzliche Wärme produziert, steigt die Körpertemperatur unkontrollierbar an.
“Übersteigt die Körpertemperatur die 39° C Marke nennen wir dies Hyperthermie – überhöhte Temperatur. Dies ist vorerst noch kein bedrohlicher Zustand, sondern Ausdruck der Muskelarbeit unserer Hunde. Ab 41°C sprechen wir von einer Überhitzung. Wenn diese Körpertemperatur nicht binnen 10 – 20min sinkt, so läuft der Hund Gefahr einen Hitzschlag zu erleiden. Dabei handelt es sich um ein komplexes Krankheitsgeschehen, bei dem es neben einer Störung des zentralen Nervensystems auch zu Organschädigungen wie akutem Nierenversagen, zu neurologischen Ausfällen sowie schweren Störungen der Blutgerinnung kommt. Etwa 50% der Hunde mit Hitzschlag versterben trotz intensiver tiermedizinischer Betreuung” (Dr. Jette Schönig).
Für eine grobe Orientierung kann die Darstellung der Australian Sleddog Association herangezogen werden:
Zu den typischen Symptomen eines Hitzschlags gehören:
- starkes Hecheln mit weit aufgerissenem Maul
- rote Schleimhäute
- Hunde Taumeln oder Schwanken
- Erbrechen und Durchfall
- Hunde legen sich hin, sind nicht mehr in der Lage aufzustehen und zeigen glasige Augen sowie eine löffelförmig angeschwollene Zunge
- dickflüssiger Speichel sammelt sich im Maul
- bei fortschreitender Überhitzung kollabieren die Hunde und sind nicht mehr ansprechbar
Unser Tipp: lernt eure Hunde kennen und führt sie langsam und bedacht an höhere Temperaturen heran! Je nach Hundetyp, Fitnesslevel, Alter oder auch Temperaturanfälligkeit sind all diese Regularien und Richtlinien nur ein Wegweiser!
Gönnt euren Hunden eine Sommerpause und unternehmt Abenteuer – die neue Saison kommt zeitig genug.
Wer noch Ideen für die Sommerpause sucht, findet sie vielleicht hier.